Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld

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Landwirtschaft, Reiterhof, Wirtshaus

Wie der Karolinenhof in Künzell der Verantwortung für die Umwelt gerecht wird

KÜNZELL. Während Corona haben viele Pferdefreunde das Reiten neu oder wieder für sich entdeckt. Max Balzter (27), Fachwirt für Agrarwirtschaft und Juniorchef des Karolinenhofs in Künzell, hat 39 Pensionspferde im Stall stehen. Der Junglandwirt hat dabei ein klares Ziel: den Betrieb nachhaltig in die Zukunft zu führen.

Ein Außenreitplatz sowie in ländlicher Idylle gelegene Koppeln zaubern auf dem Karolinenhof Ross und Reiter ein Lächeln ins Gesicht. Hinzu kommt eine helle und luftige Atmosphäre in den Ställen des landwirtschaftlichen Vollerwerbbe- triebs, der auch zwei Angestellte beschäftigt. Es duftet herrlich nach Heu. Und es gibt kaum einen technisch versierten Gast auf dem Hof, der in der Maschinenhalle, in der Mähdrescher, Schlepper und Co. stehen keine glän- zenden Augen bekommt. Auch das urige Wirtshaus, um das sich die Eltern Ulrike und Martin Balzter mit ihren zwei Töchtern kümmern, gehört zum Gesamtkonzept des Betriebs. Neben den verschiedenen Standbeinen liegt dem Familienbetrieb jedoch ein Thema besonders am Herzen: Vielfalt und Nachhaltigkeit. „Leben ist Veränderung“, sagt Max Balzter. Auch Landwirte müssten sich an die neuen Gegebenheiten der Umwelt anpassen. Er selbst mäht deshalb nicht nur das Heu später, sondern lässt fünf Prozent der Anbauflächen als Wildschonstreifen stehen. „Wir haben uns auch dazu entschieden, einjährige Blühflächen anzulegen, um Insektenleben zu fördern“,so der Junglandwirt. „Wichtig ist, dass durch die Maßnahmen Leben in den Flächen drin ist“, sagt Max Balzter. Er denkt dabei zum Beispiel auch an Vögel, die sich geschickt den Samen von Sonnenblumen als Nahrung sichern.

Balzter legt zudem Wert auf eine vielfältige Fruchtfolge. In dem Fall Getreide, Weizen, Roggen, Gerste und Triticale, wovon ein Teil regionalen Schweinebetrieben als Futter dient. Seit 2020 baut der Betrieb für die Bäckerei Storch exklusiv Dinkel an, aus dem Brotmehl hergestellt wird. Überdies hinaus werden auf zehn Prozent der Flächen Leguminosen, also Erbsen und Bohnen, angebaut. Beim Mais kooperiert der Karolinenhof mit einer Biogasanlage in Löschenrod.